Aus dem Süden Spaniens zurück nach Deutschland

31. Januar – 2. Februar

Den herrlichen Klippenstellplatz an der Cala Blanca kennen wir schon von der Hinfahrt – vor wenigen Wochen waren wir nur drei Buchten weiter. Nun stehen wir ganz oben auf dem Felsabsatz und können zu den Buchten hinunterwandern.

Das mache ich auch, während Tom die Umgebung mit dem Fahrrad erkundet und durch den Parque Regional de Cabo Cope zum Mirador hinaufradelt. Endlich ist es so warm und sonnig, wie es sich für eine spanische Küste im Winter gehört.

Mich zieht es nach Westen an der Küste entlang in Richtung des Cabo Cope, den Sendero del Mediterraneo nach Südwesten kenne ich schon vom letzten Aufenthalt im Dezember. Auf dem Weg zum Cabo Cope gibt es nicht mehr viele Steigungen, stattdessen erstrecken sich hier landwirtschaftliche Anpflanzungen von Gemüse und Salaten bis nahezu ans Meer. Hotelbauten oder Ferienwohnungen gibt es hier nicht. Gräser und Bambus stehen am Wegesrand, nur vereinzelte kleine Blumen blühen.

Nachmittags besuchen wir die Höhlenwohnungen in der Cala Blanca. Sie sind recht geräumig, und die Unterteilung in verschiedene Funktionsbereiche ist noch gut erkennbar. Die folgenden Buchten nach Osten bis zur Playa de Los Hierros sind einsam und ruhig, sie sind mit dunklem Sand oder Kies überspült und mit Auto nicht zu erreichen.

2. Februar

Bei warmem Sonnenschein legen wir heute eine lange Reisestrecke über die wunderschöne aussichtsreiche Bergstrecke bis Mazzaron und schließlich bis Quesa kurz vor Valencia zurück. Nachmittags schlendern wir durch den kleinen Ort zum Kalvarienberg – zum Radfahren ist es hier, nicht mehr an der Küste, sondern in einer der zahlreichen Bergregionen, zu kühl.

Blick vom Kalvarienberg nach Osten

Nach einer ruhigen Nacht am Sportzentrum in Quesa setzen wir die Fahrt durch die bergigen Regionen im Südwesten von Valencia fort. Bis nach Millares sind es nur 25 Kilometer, über die glatt asphaltierte, schmale serpentinenreiche steile Straße dauert die Fahrt einige Zeit. Bis auf eine Hochebene auf 560m Höhe geht es hinauf, bevor wir nach Millares wieder hinunter fahren. Immer wieder halten wir an, um zu schauen, zu staunen und zu fotografieren. Was für eine grandiose Landschaft!

El Chorrador del Bosque, den 65m hohe Wasserfall im Barranco del Nacimiento hinunter in die Schlucht des Flusses Jucar, will ich erwandern, während Tom die schmale, sauber asphaltierte Straße erradelt. Der kleine Ort Millares lehnt am Berghang, gegenüber thronen die Reste des Castillet von Millares. Hier führt der schmale Pfad zum Wasserfall vorbei. An der Molino de los Moros ist eine Kiefer fast umgestürzt, daneben beginnt der Abstieg über eine wenig vertrauenswürdige, völlig marode und letztendlich abgestürzte Betontreppe – und endet nach etlichen Stufen an einem abenteuerlichen Abbruch. Den Wasserfall kann ich leider nicht erreichen und muss umkehren. Im weiteren Verlauf des Wanderweges durch den Barranco del Nacimiento – heute ein schmaler Bach – sind verheerende Verwüstungen zu erkennen, zu denen der Starkregen im Herbst geführt hat. Bäume sind ausgerissen, Bambus weggespült, und Brücken und Straßenabschnitte liegen hier noch in Trümmern im Bachbett und auf dem Weg.

Durch Millares, eine nicht weiter sehenswerten Stadt, laufe ich oberhalb des Ortes über einen kaum auffindbaren Bergpfad zur Biene, die an einem wunderschönen spanischen Friedhof steht. Hier übernachten wir heute.

4. Februar

Sonnig, aber zu kühl zum Radfahren ist es zumindest mir hier in den Bergen, und so verabschieden wir uns aus dieser wunderschönen Gegend, in der es doch so viel mehr noch zu entdecken gäbe. Bis Dos Aguas folgen wir der Schlucht des Jucar und seinen Zuflüssen, phänomenale Blicke bieten sich auch auf diesem Weg, so dass wir immer wieder anhalten.

Dos Aguas

Bis auf 560m führt die Strecke auf eine Hochebene hinauf, die schmale Straße weist kein einziges Loch im Asphalt auf und ist rennradgeeignet. Erst vor Real  befinden wir uns wieder im Tal, Obst- und Mandelbäume zieren die Wegesränder. In El Catllar kurz hinter Tarragona finden wir einen geeigneten Übernachtungsplatz an einem Flussbett. Bevor es dunkelt, ist noch ein Spaziergang durch den Ort mit Burg, mit diversen interessanten lost places und in die Umgebung möglich. Ein schönes altes Viadukt, das vor langer Zeit mit Bouldergriffen versehen wurde, befindet sich ganz in der Nähe.

5. Februar

Ein Tag, an dem nichts so klappt, wie wir es uns wünschen. Die Handy-Mobilverbindung ist stundenlang gestört, der Einkauf im Supermarkt dauert Stunden, obwohl wir früh unterwegs sein wollen. Um Barcelona herum ist die Autobahn so voll, dass die Fahrt gefühlte Ewigkeiten dauert und wegen der aggressiven Fahrweise der LKW´s nervenaufreibend ist. Letztendlich landen wir am frühen Nachmittag in Vallgorguina. Eine Wanderung zu den Dolmen de Pedra Gentil ist uninteressant und führt ohne Ausblicke und ohne Sonne immer nur bergauf bzw. bergab. Als ich zurück zu Biene komme, ist die Tür halb offen, die Treppe ausgefahren – hat wohl jemand vergessen abzuschließen. Zum Glück fehlt nichts! Zu guter Letzt geht beim Kochen das Gas aus, und bei Eiseskälte und im Dunkelheit muss Tom die Gasflasche tauschen.  Was für ein Tag!

6. Februar

Ein größerer Sprung von knapp 170 Kilometern, und schon sind wir nicht nur in Frankreich, sondern westlich von Perpignan in Ille-sur-Tet. Vom Parkplatz bei den Orgues, ganz besonderen Gesteinsformationen, laufen wir über einen etwa 800m langen Weg durch das Flusstal zweier Gebirgsbäche, die sich hier vereinen und bei Hochwasser den Weg unbegehbar machen. Das Gebiet der Orgues öffnet sich wie ein Theaterhalbrund. Es besteht aus zehn bis zwölf Meter hohen, aneinander gereihten oder auch vereinzelt stehenden Säulen aus Sandstein. Sehr empfindlich gegen jede Art von Erosion sind diese sogenannten Feenkamine, sie verändern sich mit jedem Regenguss. An den flacheren Hängen gibt es Einschnitte in Form vieler Orgelpfeifen. Diese besondere Landschaft gilt als Kulturerbe und steht seit 1981 unter Schutz. Das Gebiet ist nicht besonders groß, aber faszinierend anzusehen. Es erinnert an die Bardenas Reales südlich von Pamplona, bizarre Gesteinsformen aus Sand- und Kalkstein und Lehm.

Nach dem Besuch dieses sehenswerten Naturmonuments geht es endgültig und zügig auf die Heimreise. Bei Agde übernachten wir auf dem Aire de Veyrac, einem schönen kleinen Privatstellplatz, in der Nacht danach an der Saone bei Seurre. Am 8. Februar verbringen wir den Abend auf einem Stellplatz auf dem Weingut Weber in Ettenheim und lassen den Tag und die Reise im dazugehörigen hervorragenden Restaurant ausklingen.

Auf dem Weg zurück nach Sevilla und durch den Süden Spaniens

23. Januar: Durch die Extremadura

Schweren Herzens verlassen wir Monsaraz und das Zentrum des Alentejo. Die Wetterprognose sagt zehn Tage mehr oder weniger viel Regen und viel Wind sowie kühle Temperaturen voraus, und in einer Woche müssen wir uns sowieso auf den Heimweg machen.

Bei Regenwetter überqueren wir die Grenze nach Spanien und folgen der Landstraße durch die Extremadura. Hier fängt für uns Neuland an, und wir sind entzückt von der Landschaft. Saftig grüne Wiesen, die zur Zeit teilweise unter Wasser stehen, darauf große Steineichen und viele schwarze Schweine, die sich hier satt und rund fressen können, ab und zu ein paar Rinder mit großen Hörnern. Die Wiesen werden durch steinerne Mauern voneinander getrennt, Reiher fressen in den kleinen Seen und Bächlein Frösche und Fischchen. An den Hängen dieser schon sehr bergigen Gegend sieht man weiße Städtchen, ganz oben krönt eine Burgruine den Hügel. Einsam ist es hier, und bis Fregenal de la Sierra sehen wir kaum Autos. Bis Santa Olalla del Cala setzt sich diese schöne Landschaft fort. Orangen- und Zitronenbäume flanieren die Durchfahrtsstraßen in den kleinen Dörfern, die dadurch ein ganz besonderes Flair haben. Jeder Ort würde einen Halt lohnen, wenn das Wetter etwas trockener wäre!

23. Januar: In Sevilla

Was wir vor einem Monat versäumt haben, holen wir nun nach: Ein Besuch in Sevilla. Dank eines Tipps von Reisefreunden finden wir den nicht schönen, im Hafenindustriegebiet gelegenen, aber sicheren und nachts ruhigen, nicht teuren und relativ stadtnah gelegenen Stellplatz bei Stockauto Sur. In der Dämmerung laufen wir von hier aus noch über die Puente de las Delicias und weiter durch den Parque de Maria Luisa bis zur Plaza de Espana mit dem riesigen Gebäudekomplex des Cuartel General Fuerza Terrestre.

Plaza de Espana

Auf dem Rückweg bewundern wir den Pabellon Mudejar (heute Museum für Volkskunst und Brauchtum) und den Pabellon Real (heute Amtsgebäude), marokkanisch anmutende Bauten an der Plaza de América und zu Beginn des letzten Jahrhunderts konzipiert und erbaut.

Für den Vormittag des 24. Januar haben wir Eintrittskarten für den königlichen Palast in Sevilla gebucht. Damit wir alles in Ruhe ansehen können, schließen wir die Fahrräder, mit denen wir hergeradelt sind, mit 3 dicken Ketten an einem Verkehrsschild an – sind doch hier die Räder von Freunden gerade erst gestohlen worden. Später können wir sie unversehrt wieder abholen.

Die Palastanlage wird noch heute von der spanischen Königsfamilie bei Besuchen in Sevilla genutzt. Der Bau geht bis ins Mittelalter zurück, einige Mauern aus dieser Zeit sind noch erhalten. Ursprünglich als maurisches Fort angelegt, wurde der Palast im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erweitert und zeigt heute ein Sammelsurium verschiedenster Baustile, vor Allem aus Gotik und Renaissance.

Innenhof Alcazar

Auch die Gartenanlagen des Alcazar sind einen Besuch wert. Kleinteilig gegliedert geben die zahlreichen Mauern Schutz gegen die sommerlichen heißen Winde. Viele dekorative Details schmücken die Höfe und Wege, und die interessante Anlage der Wasserläufe erinnert uns an diejenigen im Alcazar in Granada.

Im Anschluss an den Besuch im königlichen Palast haben wir noch viel Zeit, durch diese beeindruckende Stadt zu schlendern. Die große Kathedale haben wir vor wenigen Jahren schon einmal ausführlich besichtigt, nun zieht es uns in die Gassen der Altstadt bis hin zu den Setas de Sevilla. Die Setas, wie der „Metropol Parasol“ genannt wird, ist eine Hybridkonstruktion aus Beton, Holz und Stahl des deutschen Architekten Jürgen Meier, die zwischen 2004 und 2011 errichtet wurde. Die Setas sind das neue Wahrzeichen von Sevilla und gelten als das größte Holzbauwerk der Welt (Infos aus Wikipedia). Aussehen, Standort und Baukosten führten zu öffentlichen Kontroversen – uns beeindruckt das Bauwerk.

Nachmittags freuen uns über eine Kaffeepause an der Kathedrale, radeln am Guadalquivir entlang,  am Torre del Oro vorbei und genießen die Gitarrenmusik am Studierendentreff vor der Puente de Isabell II mit Blick auf den Torre Sevilla.

25.-27. Januar: In Canillas de Albaida

Nach Stadt kommt Land: Die Reise geht Richtung Südosten weiter und wieder in die Berge, nach Canillas de Albaida bei Competa.  Einen wunderschön gelegenen Stellplatz gibt es oberhalb dieser kleinen Ortschaft, die wir vor zwei Jahren schon einmal mit dem Fahrrad von Torrox aus besucht haben.

Schon früh am Morgen starten wir zu einer kleinen Wanderung vom Stellplatz nach Competa. Der Weg führt nahezu eben am Hang entlang und bietet fortwährend prachtvolle Ausblicke in die umliegenden Ortschaften, in das von Avocado-Plantagen geprägte Tal und bis zum etwa 12 Kilometer entfernten Meer. Auf jedem Grundstück thront ein großer Wasserbehälter zum Wässern der Bäume und Sträucher.

Competa

Competa ist eine kleine weiße Stadt, sehr gepflegt und idyllisch, und gefällt uns ausnehmend gut. Das Zentrum mit der Plaza Almijara und der etwa 500 Jahre alten Kirche ist sonntäglich belebt, vor den Cafés sitzen Touristen und Einheimische beim Kaffee. An der rechten Außenwand der Kirche fällt der Paseo de las Traditiones ins Auge, schöne Mosaike, die in Bildern von der Geschichte dieser Stadt erzählen. Die Skulptur am Ende ist dem Fandango gewidmet.

Eine weitere kurze, aber steigungsreiche Wanderung mache ich am Nachmittag hoch hinauf über den Ort Canillas. Trotz der aufziehenden Wolken lohnt der Ausblick auf das nord- und westwärts gelegene Bergmassiv den anstrengenden Auf- und vor Allem Abstieg. Bergab wird der Weg nämlich schwierig: Abgebrannte, verkohlte und umgestürzte Pinienstämme versperren den Wanderweg, hinzu kommt eine Wegführung, die nicht (mehr) wie auf komoot, meiner Wanderapp, angegeben existiert. Nach etlichen Umwegen finde ich zurück zum Stellplatz.

27. Januar: Las Negras

Bei tief hängenden Wolken wachen wir auf, und bei dichtem Nebel mit Sichtweite unter 10 Metern fahren wir sehr, sehr langsam die kurvige Straße bis zum Meer wieder hinab. An der Küste lichtet sich der Nebel. Auf der Autobahn A7 geht es für uns weiter über 200 Kilometer nach Osten. Entsetzt schauen wir unterwegs zunächst auf das Meer von Touristenbunkern unmittelbar an der Küste, etwas später auf das Meer von Plastiktreibhäusern rund um Almeria. Flach, trocken und grau-beige-braun ist die Landschaft hier am Cabo de Gata. Dazu kommt heute ein enormer Sturm, der den Sand in Augen, Mund und Nase bläst, die Fenster unserer Biene einnebelt und das Aussteigen nahezu unmöglich macht.

Auf der Ostseite des Cabo de Gata wird die Gegend ansprechender – dazu gehört auch, dass die Küstenregion hier wieder bergiger wird. Las Negras wird in Reiseberichten als eine zum Wandern und Radfahren geeignete, ansprechende Umgebung beschrieben, und hier nisten wir uns für drei Nächte ein. Die erste Nacht verbringen wir noch vor dem überfüllten Campingplatz „Wecamp“, zwei weitere dann ziemlich beengt auf dem Platz zwischen Dauercampern und Glampinghütten.

Den Versuch, am nächsten Tag eine Fahrradtour zu unternehmen, muss ich nach vier Kilometern beenden, da mich der Wind mit 80 km/h umweht. Stattdessen laufe ich von Las Negras aus auf dem Küstenwanderweg Richtung Osten um den Cerro Negro herum – eine eintönige Strecke über grau-grün-beige, spärlich bewachsene wüstenartige Hügel bis zur Burgruine in San Pedro und auf gleichem Weg wieder zurück. 

Erst auf dem Rückweg bei Las Negras wird es wieder etwas abwechslungsreicher, die Bucht vor dem Campingplatz leuchtet blau in der Sonne.

Am 29. Januar lässt der starke Wind etwas nach, und wir fahren mit den Fahrrädern zur Isleta del Moro und weiter nach Südwesten bis nach Los Escullos im Parque Natural Cabo de Gata. Das Castillo liegt unmittelbar am Meer und ist auf einer stark zerklüfteten Kalksteinfelsformation gebaut. Die Anlage wurde in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts gebaut, ist allerdings Teil eines sehr viel älteren Küsten- Verteidigungssystems.

Auf der Rückfahrt entdecken wir bei einem Abstecher die Bateria de San Ramon bei Rodalquilar, ein ähnliches Verteidigungsbauwerk wie das gerade besichtigte und ebenfalls in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaut. Wie San Felipe kann auch diese Anlage nur von außen besichtigt werden, doch interessanter als die Bauruine ist auch hier die Lage auf den zerklüfteten Sandsteinfelsen.  

30. Januar

Über kleine Straßen fahren wir über die AL 5106 nach Carboneras und folgen somit dem ausgeschilderten Radweg EV8. Vor dem Ort Carboneras befindet sich zunächst eine Beton- Industriezone und später eine sehr touristische, dicht bebaute Strandzone. Etwas weiter westlich beginnt eine einzigartige Bergstrecke über die AL 5107. Steile Serpentinen führen bis auf  200m hinauf, über in und an den Hang gebaute spektakuläre Straßenabschnitte mit perfekten Aussichten auf Berge und Meer bis zum Mirador de la Granadilla.

Hinunter geht es über Mojacar wieder am Meer entlang, hier ist alles dicht bebaut. Massen von Wohnmobilen stehen an der Küste, jeder freie Platz am Strand oder in den Ortschaften ist von mehreren Campern besetzt, oft sind es riesige Ansammlungen. Offizielle Stellplätze bilden an dieser Küste eine Ausnahme: Wer hier bleiben oder übernachten will, hat kaum eine Wahl.  

30./31. Januar: Playa de los Cocedores

Wir finden einen freien Nachtplatz auf einem dieser vielbevölkerten, oft illegalen, aber offensichtlich geduldeten Stellplätze an der Playa de los Cocedores. Die Sonne lässt das Blau in der Bucht erstrahlen, hell heben sich die umgebenden Sandsteinfelsen ab. Ein wenig klettern wir auf den umliegenden Hügeln herum, besuchen die Wohnhöhlen und schauen uns die riesige Ansammlung von Campern von oben an.

Am Morgen führt uns ein Spaziergang über die Klippen zur nächsten Bucht mit der Playa La Carolina in Richtung Aguilas. Wohnhöhlen gibt es auch hier, und aussichtsreiche Miradores über dem Meer.

Mittags verlassen wir diesen Platz, um nur 25 Kilometer weiter in eine weniger bevölkerte Klippenlandschaft in einer unserer Lieblingsgegenden zu gelangen.

Von der Algarve ins Alentejo bis zum Alqueva- Stausee

Von Salema aus machen wir einen eintägigen Abstecher nach Alvor, einem der malerischsten kleinen Ferienorte an der Algarve. Hier treffen wir uns mit Freunden, gehen in einem der zahlreichen ansprechenden Restaurants essen, schlendern durch das auch jetzt im Januar belebte Hafenstädtchen mit den weiß getünchten traditionellen Häusern und an der „Strandpromenade“ entlang. Über kilometerlange Holzstege, die Passadicos de Alvor, kann man durch die Dünenlandschaft des Naturreservats Ria da Alvor gehen.

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Von Guadalest durch den Süden Spaniens bis zur portugiesischen Grenze

Alcoi liegt im Hinterland der Costa Blanca auf einer Höhe von 560m. Dass es in dieser Höhe merklich kühler ist, sehen wir schon an der von Reif überzogenen Wiese am Morgen. Die Fahrradtour etwas später am Vormittag führt uns rund um den Naturpark Del Carrascar de la Font Roja. Auf rund 1000m Höhe strampeln wir hinauf, bevor die Straße nach Ibi wieder hinunterführt.

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Nach Spanien und Portugal im Winter 2024/25

Die ersten Stationen in Spanien

4.-7. Dezember

Endlich fahren wir wieder nach Süden! Das heißt: Zunächst geht es über Trier nach Luxemburg und am 6. Dezember dann bis kurz hinter Lyon. Wir durchfahren Frankreich sehr zügig, da der Wetterdienst für den nächsten Tag Schneefälle in der Nordhälfte Frankreichs und in den Bergen westlich und östlich der Rhone meldet. Da wir die Mautstrecken für das schnelle Weiterkommen nutzen, kostet uns die Fahrt 130€ Maut.

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Im südlichsten Zipfel Spaniens und in den Weißen Dörfern

In Tarifa

Am 6. Februar reisen wir wieder in Spanien ein. Da es schon spät ist, übernachten wir am Hafen von Ceuta und fahren am folgenden Tag weiter nach Tarifa, dem südlichsten Punkt des spanischen Festlandes. Auf dem städtischen Wohnmobil-Stellplatz treffen wir die Luxemburger Reisefreunde wieder.

In den nächsten Tagen warten wir gemeinsam den Regen und Sturm ab – und der kommt gewaltig. Fünf Tage bleiben wir hier. Der Platz ist zwar lehmig und voller Pfützen, doch in Gesellschaft von Freunden lässt es sich gut aushalten, und mit 8€ inclusive Wasser und Abwasser ist der Platz preiswert und nah am Strand gelegen.

Die kurzen Regenpausen nutzen wir für einen Strandspaziergang oder den schnellen Gang zum Einkaufen, Wäsche waschen oder Essen gehen. Eine längere Regenpause erlaubt eine kurze Radtour auf der nahen Strandstraße nach Westen und später durch Tarifa, welches eine hübsche Altstadt mit dem gewissen „Surfer-Flair“ mit interessanten Cafés, veganem Restaurant und Bioläden hat. Denn: Surfer, oder besser Kiter, gibt es hier unglaublich viele.

Bei einem zweiten Strandspaziergang ist der Strand bis zu den Stegen überspült. Wir schauen zu, wie geschätzt mindestens 200 Kiter auf der Lagune und dem offenen Meer den starken Wind nutzen. Wie viele bunte Schmetterlinge segeln die Kites in der Luft, erstaunlich, dass sich die Schnüre nicht verheddern!

Barbate

In Tarifa und an den Stränden in der Nähe parken die wenigsten Wohnmobile auf dem Stellplatz. Hunderte von Campern aus allen erdenklichen Ländern, viele davon mit Surf- und Kite- Equipment, parken auf den zahlreichen Plätzen in der Stadt und an den Stränden weiter westlich. Hier werden sie offenbar im Winter geduldet, für den Sommer gibt es Höhenbegrenzungsschranken.

In den Ferienorten weiter westlich darf kein Camper mehr parken, stellen wir fest, als die Reise weitergeht. Eigentlich wollen wir in Bolonia oder Zahara an der Küste stehen, doch die offiziellen Plätze sind alle geschlossen – und die Parkplätze sind alle mit einer Schranke auf 2,20m Höhe begrenzt. Schade – diese Orte sind ausgesprochen hübsch.

In Barbate findet sich schließlich ein Stellplatz am Yachthafen, heute sogar kostenlos, da die Schranke am Eingang kaputt ist. Der Platz ist groß und asphaltiert – nicht gemütlich, aber gut gelegen. Zum Strand sind es nur 200m, und zum Radweg EV8 nur 100m.

Von hier aus erkunden wir mit dem Rad auf dem teilweise gut ausgebauten Europaradweg die Küste nach Südosten.

Die Sonne kommt immer stärker hinter den Wolken hervor, und schon bald wird es warm. Am Cabo Plata verteilen sich luxuriöse Bungalows großzügig in Palmengärten oder direkt an der Sand- und Felsenküste. 

Wenn auch nicht so luxuriös und großzügig, so ist der Küstenort Zahara zumindest höchstens 4stöckig und meist mit geschmackvollen neuen Ferienanlagen bebaut. Die Straße führt auch nicht, wie oft an der spanischen Küste, direkt am Meer entlang, so dass sich hier bestimmt ruhige Urlaubstage verbringen lassen.

Hinter dem Faro de Camarinal geht es steil hinauf in Steineichen- und Felsformationen, bevor der Blick auf die große Düne von Bolonia fällt.

große Düne bei Bolonia

Auf der 2. Radtour führt der EV8 mit seinem grünen Band bis nach Conil. Allerdings verläuft er immer an der Straße entlang – was offenbar Sinn macht, denn der Abstecher in Richtung Meer verläuft wortwörtlich im Matsch und im Sande. Zwei Kilometer Schiebestrecke, dann geht es wieder über den Radweg bis Conil, einer weiß leuchtenden Stadt mit breiter Strandpromenade und großem Sandstrand.

Nach dem erneuten Wiedersehen mit den Luxemburger Reisefreunden auf dem Stellplatz in Barbate setzen wir am 15. Februar  die Reise nach Cadiz fort. Aufgrund der spektakulären Lage der Stadt fährt man über eine etwa 4 Kilometer lange sehr schmale Landzunge bis in die Stadt hinein. Nach weiteren 6 Kilometern durch die übervolle Stadt erreichen wir den einzigen Parkplatz, auf dem Wohnmobile parken dürfen – nur um festzustellen, dass hier und heute nur noch spanische Camper eingelassen werden. Gerne hätten wir uns die älteste Stadt Spaniens angesehen! Nach kurzem Ärger beschließen wir, die dicht besiedelte und von Campern überfüllte Küste hinter uns zu lassen.

Von Arcos de la Frontera in die Sierra de Grazalema

Gut 60 Kilometer weiter nordöstlich stoßen wir auf Pepes Farm, ein großer, familiärer Stellplatz bei Algar hoch über dem Embalse de Guadalcacin. Wie freuen wir uns über die grüne und saftige Umgebung! Die kleinen Wiesenblumen leuchten in Gelb, Weiß und Rosé zwischen all den frühlingshaften hellen Grüntönen! Wir bleiben ein paar Nächte und genießen Ausblicke, Ruhe, Natur und feine kleine Straßen.

ein Morgen auf der Farm

Welche Freude ist es, wieder Rad fahren zu können! Auf einer ersten Tour erkunden wir den Nordosten bis nach El Bosque und zum Schluss die kleine Stadt Algar. Die Sonne vertreibt die Regenwolken, und wir schwitzen die steilen Berge hinauf, nur um ein paar hundert Meter weiter wieder genauso steil bergab zu rollen.

Anderntags erkunden wir zunächst die Stadt Arcos de la Frontera. Arcos ist der Hauptort der Weißen Dörfer, von denen wir in den nächsten Tagen noch mehrere ansehen wollen. Oben auf dem Felsen, hoch über dem Fluss Guadalete, liegt die Altstadt mit dem zur Zeit eingerüsteten Palast der Herzöge von Arcos und der Baustelle des Plaza del Cabildo – beides ist leider zur Zeit nicht zugänglich. Die Basilika Menor de Santa Maria de la Asuncion und die Iglesia de San Pedro liegen ebenso auf dem Bergrücken wie einige schöne Bürgerhäuser und – natürlich – verschiedene Aussichtspunkte.

Arcos de la Frontera

Nach dem Stadtbesuch radeln wir um den Stausee Guadalcacin, der, wie viele Stauseen in Andalusien, nur noch zu etwa einem Drittel gefüllt ist. In vielen Nebenarmen befindet schon seit Jahren kein Wasser mehr, der Bewuchs breitet sich aus. Die Regenarmut ist hier besonders sichtbar, obwohl das Land zur Zeit grünt und blüht.

Da oben auf dem Berg steht Biene!

Nach den ruhigen Tagen auf der Farm wollen wir Neues entdecken, die Weißen Dörfer stehen auf dem Plan ganz oben. Der Ort Grazalema ist eines der Weißen Dörfer. Typisch dafür sind weiß gestrichene Häuser in engen, am Berghang liegenden Gassen. Grazalema liegt inmitten des Naturparks Sierra da Grazalema auf knapp 900m Höhe und weist – laut Wikipedia – die mit Abstand höchste jährliche Niederschlagsmenge Spaniens auf (schon wenige Kilometer weiter herrscht wiederum Regenarmut). Wir haben schon wieder Glück: Die Sonne scheint, es herrschen Temperaturen von etwa 20 Grad. Oberhalb des für den Wandertourismus bekannten Ortes liegt ein Parkplatz, von dem aus man hinunter in den Ort laufen und diesen erkunden kann.

Mit seinen kleinen Kirchen, der großen, belebten Placa de Espana vor der Kirche Nuestra Senhora de la Aurora, dem Denkmal Toro de Cuerda, den hübschen alten Trinkwasserbrunnen und den auffällig gestalteten Eingangstüren in vielen der weißen Häuser wirkt der Ort einladend und gemütlich.

Viele Wandertouren sind von hier aus möglich, wir ziehen dem Wandern per Pedes allerdings das Radwandern vor.

Hinunter zum Embalse de Zahara führt die serpentinenreiche Route, beständig sanft bergab durch grüne Wiesen und Steineichenwälder und an zahlreichen Olivenhainen vorbei – natürlich immer mit schönen Ausblicken.

Nur im nördlichen Teil des Embalse de Zahara ist noch Wasser

Der Fluss Guadalete verbreitert sich hier zum Stausee, doch dieser ist, wie die meisten andalusischen Stausee, kaum noch wasserführend. Am in weiten Teilen vollständig wasserleeren See vorbei radeln wir nach Zahara de la Sierra, einem weiteren Weißen Dorf. Von hier aus sieht man zuerst die „Rückseite“ des Ortes, von der Staumauer aus gesehen liegt das Dorf am Hang des Berges. Strahlend weiß heben sich auch hier die Häuser vom Bergrücken und der grünen Umgebung ab, hoch darüber erheben sich die Überreste einer maurischen Burg. Oben im Ort erradeln wir Sträßchen und Gassen.

Blick auf Zahara von der Staumauer aus

Auf dem Rückweg müssen wir den 1357m hohen Pass Puerto de Las Palomas erklimmen. Eine tolle Strecke, die in unglaublich vielen großen Kurven bergauf führt. Vom Pass aus ist es nicht mehr weit zurück zum Parkplatz. Im Abendlicht zeigt sich Grazalema noch einmal von seiner schönsten Seite.

Grazalema

Noch am Abend setzen wir den Weg durch die Weißen Dörfer mit Biene fort. In Olvera gibt es einen Stellplatz am alten Bahnhof, an dem keine Züge mehr verkehren und nun ein Bahnradweg die Via Verde da la Sierra, beginnt. Olvera ist eine kleine Stadt an der Ruta de los Pueblos Blancos und liegt wiederum auf einem Berg, auf dem hoch oben die Überreste einer Burgruine sowie eine Kirche thronen. Diese Bergkuppe wird, wie in Grazalema und Zahara, von weiß getünchten Häuserreihen umgeben.

Nach Setenil de las Bodegas führt eine wenig befahrene schmale Straße, die wir am nächsten Tag nutzen, um ein weiteres Weißes Dorf mit dem Fahrrad zu besuchen. Die Mandelbäume blühen, auf den hellgrün leuchtenden Wiesen sprießen die Frühlingsblumen – es ist ein großes Glück, hier im Süden zu sein!

Blick auf Olvera

Setenil ist wegen seiner unter einen Felsüberhang gebauten, schmalen Häuser eines der bekanntesten Weißen Dörfer. Bei dem Abstieg über die Treppen der Calle Herreria wirken diese Felsen sehr imposant. Das wissen auch viele Touristen – wir sind bei Weitem nicht die einzigen Besucher.

Von der ehemaligen Burg ist nur noch ein erneuerter Bergfried erhalten, bis zu dessen Fuß wir hinaufsteigen und über den Ort blicken. Auf dem Rückweg entdecken wir weitere, neuere Häuser, die unter von einem Fluss ausgewaschenen Felsüberhänge gebaut sind.

Ein Highlight ist der letzte Tag, den Biene auf dem Stellplatz in Olvera verbringt: Es geht mit dem Fahrrad auf der Via Verde de la Sierra über 36 Kilometer bis nach Puerto Serrano. Auf dieser Strecke werden 30 (in Worten: dreißig!) Tunnel durchfahren – zwischen 30 und etwa 1000m sind sie lang, die kürzeren unbeleuchtet, die längeren beleuchtet. Dazwischen liegt eine wunderschöne, stille, hügelige, teils felsige Landschaft. Hoch über den Felsen kreist eine Kolonie Gänsegeier. Kein Auto darf hier fahren. Zurück fahren wir denselben Weg, bis wir erschöpft wieder am Camper ankommen.

Von Olvera aus müssen wir zügig nach Deutschland zurückreisen – etwas früher als ursprünglich geplant, aber um eine Menge absolut beeindruckende Erlebnisse reicher.

Von den Highlights Kastiliens bis zur Alhambra in Granada

Von Saragossa aus reisen wir gut 100 Kilometer nach Südwesten bis Nuévalos, einem kleinen Ort am Embalse de la Tranquera. Etwa drei Kilometer weiter liegt das Monasterio de Piedra, dessen Wasserpark- Anlage wir besuchen wollen. Das Kloster ist schon seit 1843 in weltlichen Händen und wurde in den Folgejahren zu einem luxuriösen Hotel mit dahinter liegendem Landschaftsgarten umgebaut. Der Park bietet für den nicht geringen, aber lohnenswerten Eintrittspreis von 12,50€ für eine/n „Senior/in“ eine unglaubliche Vielfalt an Wasserfällen, Bächen, Seen, Felsen und Felshöhlen und Pflanzen.

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Vom Alentejo über Spanien, Frankreich und Belgien zurück nach Deutschland

16. März

Glücklicherweise gelingt es uns, mit dem zugesandten QR-Code die Schranke des Stellplatzes am Barragem zu öffnen. Wenig später parken wir in Castelo de Vide am Ortseingang, um durch den auf einem Berggrad liegenden Ort mit seinen steilen Gassen zu schlendern und das alte Castelo zu besuchen. Ein hübscher Ort, belebt und quirlig an diesem Morgen, mit etlichen Hotels, einige im Jugendstil erbaut, und einem kleinen Park. Die Burganlage am Ende des Bergsporns umfasst etliche noch bewohnte kleine Häuser und bewirtschaftete Gärten sowie die Überreste einer Kirche und einige verfallende Gebäude. Der Burgturm ist frisch renoviert und zugänglich – natürlich klettern wir hinauf und genießen den Ausblick in alle Richtungen.

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