Mit Biene in die Berge Griechenlands
24. September
Endlich geht es wieder los!
Wir wollen noch einmal nach Griechenland, um dort – einige Wochen früher im Jahr– die Berge zu erkunden, in denen es uns im letzten Jahr zu kalt wurde. Eine Fähre mit Camping on Board haben wir diesmal gebucht, schon im letzten Februar, von Venedig nach Igoumenitsa.
Zunächst geht es jedoch ins Sauerland zu einer Geburtstagsfeier und am nächsten Tag nach Mering.
Bei Firma Burow müssen wir die Elektronik im Oman checken lassen, da weder Licht noch Lüftung funktionieren. Glücklicherweise ist der Fehler schnell gefunden und der defekte Mess-Shunt von der Votronik- Anzeige durch einen neuen ersetzt. So können wir unsere Fahrt noch am selben Tag fortsetzen. Über Fernpass und Reschenpass geht es bis nach Glurns, wo wir auf dem Stellplatz Gloria Vallis ein Nachtplätzchen an derselben Stelle wie im letzten Jahr finden.
27. September
Trotz des etwas unbeständigen Wetters und der kühlen Temperaturen wagen wir eine Radtour. Zunächst geht es an der Etsch streckenweise recht steil hinauf bis Burgeis. Schilder auf dem Radweg warnen vor Sturzfluten, da die Sonne jedoch zumindest zeitweilig hervorlugt, nutzen wir den schönen Weg trotzdem.
Hinunter fahren wir auf dem Etschradweg über Mals und Laatsch wieder nach Glurns, dann weiter über Prad bis Lasa.
Überall ist die Apfelernte im Gange, kleine Traktoren fahren mit riesigen Anhängern über die Wege. Wir probieren unterschiedliche Apfelsorten, die an den Wegen angeboten werden.
Nachmittags bewölkt es sich stärker, sodass wir zurück zur Biene radeln und am späteren Nachmittag den Weg nach Süden fortsetzen. Eigentlich wollen wir in Nals, einige Kilometer vor Bozen, übernachten, der Stellplatz ist jedoch – trotz der Gebühr von etwa 25€ – brechend voll. So sparen wir uns das Geld und finden vier Kilometer weiter südlich einen Nachtplatz mit Ausblick an einem Schwimmbad mit Sportplatz, diesmal kostenlos.
28. September
Da das Wetter zu kühl und feucht ist und nicht zum Bleiben einlädt, fahren wir weiter nach Süden. Hinter Trento biegen wir Richtung Vattaro ab ins Gebirge kurven durch etliche Serpentinen hinauf bis nach Carbonare.
Die Wolken hängen tief, und nach einem kurzen Gang durch den wenig einladenden Ort geht es weiter über Busatti nach Venetien. Hier führt die Reise zunächst am Fiume Astico entlang. In Lucca, etwas abseits der Straße, übernachten wir auf einem ruhigen kostenlosen Parkplatz mit Blick ins Alta Valle dell´Astico.
Auch der nächste Tag hat nur regnerisches Wetter zu bieten, weswegen sich Radfahren erübrigt und wir die Fahrt nach Venedig mit dem Camper fortsetzen.
Auf dem angenehmen und nicht allzu teuren Campingplatz Serenissima zwischen Oriago und Marghera wohnen wir für drei Nächte, bis unsere Fähre nach Igoumenitsa losfährt. In diesen Tagen erkunden wir Venedig, das in einer dreiviertel Stunde mit dem Bus gut zu erreichen ist.
In seiner Morbidität einerseits und dem Prunk des Marcusplatzes mit seinen Palästen und der Kathedrale andererseits ist Venedig beeindruckend. Wir schlendern über die unzähligen kleinen und größeren Brücken – mit tausenden anderer Touristen.
Auch die Auslagen der Geschäfte rund um den Marcusplatz sind interessant, von Masken über handgemachte Schuhe und Bekleidung.
Während einer Pause beobachten wir fasziniert einen alten Mann, der sich der Tauben, die sich auf seiner Jacke, den Armen und Beinen, den Schultern und dem Kopf niederlassen, kaum erwehren kann.
Nach einigen Stunden und zwei Kaffee für zwanzig Euro auf dem Markusplatz (das musste sein!) nehmen wir den Bus zurück zum Campingplatz. Tags darauf erkunden wir auf einer kurzen Radtour die von Kanälen durchzogene Gegend und holen die Tickets am Fährterminal der Anek lines ab.
2. Oktober
Am Sonntag startet die Fähre fast pünktlich gegen 12.30 Uhr. Wir haben mit Glück einen Platz direkt an der Reling bekommen und können, auch während wir in Biene sitzen, aufs Meer hinausschauen.
Zunächst fährt das Schiff längere Zeit durch die Lagunenlandschaft vor Venedig. Tausend Inselchen ragen aus dem seichten Wasser. Schließlich sehen wir nur noch Wasser…
Die See ist ruhig, die Sonne scheint, und die Nacht verläuft friedlich und ohne Anzeichen von Seekrankheit. Am Morgen kann ich den Sonnenaufgang beobachten und später, auf der Fahrt an der Küste Albaniens entlang, entdecke ich den Llogara- Pass, den wir im letzten Jahr – allerdings nur zur Hälfte – mit dem Fahrrad hinaufgeradelt sind.
Gegen Mittag passiert die Fähre die Meerenge bei Korfu und fährt kurz darauf in Igoumenitsa ein, nach 25 Stunden auf See.