Von Igoumenitsa zurück nach Deutschland

6. Dezember

Nachts um 1 Uhr fahren wir mit Biene auf die Fähre nach Ancona. Die Fahrt dauert fünfzehn Stunden, und da man im Winterhalbjahr kein Camping on Board buchen kann, suchen wir uns im Schlafbereich einen sehr ruhigen, allerdings nicht bequemen Schlafsessel. Für die wenigen Stunden reicht das aus, und den Rest des Folgetages verbringen wir überwiegend im Heck des Schiffes mit Blick aufs Meer.

Von Ancona aus setzen wir die Rückreise nur noch etwa 50 Kilometer, bis Mondolfo, fort, dann wird es dunkel und Zeit für ein Nachtquartier. Am nächsten Tag fahren die LKWs und auch viele Wohnmobile dicht gedrängt mit uns auf der Autobahn Richtung Norden. Der Fahrstil vieler Autofahrer führt zu mehreren Unfällen auf der Strecke, und schließlich sind die 80 Kilometer entlang des Gardasees eine einzige Staustrecke. Zu spät begreifen wir ziemlich gestresst, dass der morgige Donnerstag in Italien ein Feiertag ist und die Italiener diesen für ein langes Wochenende nutzen. Ein ähnliches Erlebnis hatten wir doch schon einmal auf der letztjährigen Rückfahrt am Gardasee!?

Nach nur 300 Kilometern in acht Stunden essen wir eine der besten Pizze und übernachten bei Tramin an der Weinstraße in Nähe des Kalterer Sees. Ja, kalt ist es hier! Am Morgen erwachen wir bei klarem, sonnigem Himmel und minus 7 Grad.

Am 8. Dezember geht es weiter durch das Etschtal, über den glücklicherweise noch gut zu befahrenden Reschenpass und den Fernpass. Das Wetter ist kalt und sonnig, ideal, um eine möglichst weite Strecke zu fahren. Am Reschensee legen wir eine Lauf- und Esspause ein, doch dann fahren wir an diesem Tag noch bis Illertissen kurz vor Ulm.

bei Imst
Zugspitzblick

Jetzt zieht es uns nach Hause, und am Nachmittag des 9. Dezember sind wir zurück.

Es war eine Reise mit vielen tollen Eindrücken und noch viel mehr Sonne und Wärme, als wir uns erhofft hatten. Nun finden wir erst einmal zurück in den Alltag und in die Kälte – allerdings nicht für lange, denn im Februar wollen wir wieder losfahren. Bis dahin!

Vom Etschtal bis nach Trogir

Viele Wohnmobile kommen uns aus Richtung Meran entgegen, etliche fahren auch mit uns in die entgegengesetzte Richtung. Richtung Meran weitet sich das Tal, die Berglandschaft begleitet uns über Bozen hinaus. Bei Trient biegen wir nach Osten ab, legen einen kurzen Stopp am Lago di Caldonazzo ein. Hier ist Herbstruhe eingekehrt, die Campingplätze sind geschlossen, nur wenige Menschen, meist Einheimische, laufen am Seeufer entlang.

Wir fahren weiter Richtung Triest, Richtung Borgo durch das Suganertal, bis wir gemeinsam mit dem Fluss Piave aus den Bergen in die italienische Ebene gelangen. Der Piave – oder besser gesagt: dessen breites, grau-gerölliges Flussbett – begleitet uns viele Kilometer.

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