5./6. Juli
Abends befahren wir die Fähre, die uns von Kiel bis nach Klaipeda bringt. 23 Stunden dauert die Fahrt, und am nächsten Abend landen wir nach einer weiteren halbstündigen Autofahrt an unserem ersten Zielort, in Dreverna, etwa 30km südlich von Klaipeda.
7. Juli
Für die erste Fahrradtour in Litauen nehmen wir eine kleine Fähre für Fußgänger und Fahrräder hinüber von Dreverna nach Juodkrante auf der Kurischen Nehrung. Immerhin sind gut 7km Haff zu überqueren.
Das Thermometer zeigt schon morgens knapp 30 Grad, und wir sind froh, dass der längste Teil des Weges von Juodkrante nach Nida durch Kiefernwald führt und beschattet ist. In Joudkrante stehen am Wegesrand viele Stein- und Holzskulpturen, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Kurz hinter der Ortschaft sehen und riechen wir die Kormoran- und Graureiherkolonie; die Vögel haben hier mit ihrem Kot den Wald weiß gefärbt. Vorbei an den „Toten Dünen“ führt der meist unbefestigte Waldweg bis Purvyne und dann nach Nida, die letzten Kilometer sind asphaltiert und gut befahrbar. In Nida begeistern uns die hübschen kleinen Fischerhäuser und die Holzhäuser mit den kunstvoll geschnitzten Wimpeln der Fischer. Leider bleibt uns kaum Zeit, Nida zu besichtigen, da wir die Fähre erreichen müssen, die uns wieder zu unserem Stellplatz bringt.
8. Juli
Morgens dürfen wir eine Volkstanzgruppe direkt auf unserem Stellplatz beobachten und uns dazu gesellen, um ein paar Grundschritte litauischer Volkstänzen zu lernen.
Nachmittags erkunden wir die Gegend rund um Dreverna mit einer Fahrradrunde, auch, um die Straßen in Litauen zu testen, und erkennen: In der Landkarte grau eingezeichnete Straßen bestehen aus Schotter, der teilweise gut befahrbar ist, gelb eingezeichnete Straßen sind befahrbar und asphaltiert – in unterschiedlichem Zustand. Es wird eine schöne Runde.
9. Juli
Bei sehr heißem und schwülem Wetter verlassen wir Dreverna. Die ursprünglich geplante Fahrradrunde wird zur Autorunde mit Klimaanlage. Zunächst geht es über staubige Schotterstraßen nach Süden. In Vente laufen wir eine Runde zum kleinen Leuchtturm und der ornithologischen Station.
Weiter geht die Fahrt nach Minija ins Nemunasdelta (ehemals Memel). Minija ist eine hübsche kleine Siedlung an einem der vielen Seitenarme des Nemunas, die Häuser sind am Wasser gebaut, die Hauptverkehrsader ist die Wasserstraße.
Ich laufe ein Stück am Wasser entlang, bis es zu Nieseln beginnt – erfrischend! Als ich zurück im Auto bin, gewittert und regnet es stark – herrlich, eine Abkühlung!
Nach dem Gewitter machen wir uns auf den Weg nach Plunge, eine Stadt südlich des Zemaitijos Nationalparks. Auf dem großen Parkplatz am Schloss des Herzogs Oginski parken wir und laufen durch den herzoglichen Park.
Der abendliche Motorenlärm und die Musik jugendlicher Rennfahrer vertreiben uns vom Parkplatz. Wir finden einen schönen Campingplatz am Plateliu- See, nur wenige Kilometer entfernt.