10.-12. Juli
Ein schöner Stellplatz direkt am See!
Vom Campingplatz am Plateliu- See machen wir zwei Radausflüge. Bei freundlichem sonnigen Wetter radeln wir um den See. Die abwechslungsreiche, hügelige Wald- und Wiesenlandschaft gefällt uns.
Ein weiterer Fahrradausflug führt über eine gut befahrbare und verkehrsarme Straße über Plateliai zunächst zu einem nahe gelegenen Aussichtsturm, der über einen kurzen Fußweg durch ein Mückenbrutgebiet erreichbar ist.
Von kurzen Stopps an Kirchen und Friedhöfen unterbrochen fahren wir bis zu Orvydas Garten kurz vor Salantai. Der Garten ist unter sowjetischer Herrschaft in den 60er Jahren entstanden, als Chruschtschow anordnete, alle Grabsteine von den Friedhöfen zu entfernen. Der Bildhauer und Steinmetz Kazys Orvydas sammelte sie in seinem Garten, sein Sohn Vilius gab dem Garten sein heutiges Gesicht. Es ist ein interessant arrangiertes Sammelsurium von christlichen und nicht-christlichen Stein- und Holzskulpturen in einem wild wuchernden grünen Ensemble.
Bevor wir den Nationalpark verlassen, besuchen wir noch das Cold War Museum in der Nähe unseres Campingplatzes. Hier wurde von 1960 bis 1962 von der Sowjetunion eine Raketenbasis für vier Atomraketen errichtet und betrieben. Jede der Raketen war eine Rakete mit einem nuklearen Sprengkopf von 1,3 oder 2,3 Mt und 2000km Reichweite. Ende der 80er Jahre wurde die Raketenbasis abgebaut und in ein Museum verwandelt. Es ist unheimlich und bedrückend, sich die Anlage anzuschauen.
Mittags ist das Piepen im triple, das uns morgens geweckt hat, immer noch da. Die Ursachenforschung bleibt trotz mehrerer Telefonate ergebnislos, und so lernen wir, das Geräusch zu überhören. Die Elektronik funktioniert noch, und das ist erst einmal die Hauptsache. So fahren wir mittags weiter über Kretinga nach Lettland und machen Stationim Pape- Nationalpark.