Viel haben wir gesehen in Marokko und viel erlebt. Fast 4000 Kilometer sind wir gefahren. Und doch gibt es sicher noch viel mehr, was wir hätten besuchen können!
Vom Fährhafen Ceuta aus sind wir über Chefchaouen in den Mittleren Atlas gefahren. Nach Süden ging es weiter bis in die Wüstenregion des Erg Chebbi. Danach haben wir die Schluchten des Dades und der Todra besucht und sind nach Westen bis Ait Ben Haddou gereist. Von dort führte die Route über Ouazarzate und Agdz und durch das Draa-Tal weiter nach Süden und an der großen Steinwüstenregion des Erg Chegaga vorbei schließlich nach Westen. Über den Antiatlas hinweg sind wir nach Tafraoute gereist. Diese Region haben wir ausführlicher erkundet, sie hat uns besonders gut gefallen. Von hier aus ging es weiter an den südlicheren Atlantik, dann über Taroudannt und den Hohen Atlas mit den erschreckenden Schäden durch das Erdbeben bis nach Marrakesch. Von Marrakesch führte die Reise wieder an den Atlantik nach Essaouira und am nördlichen Atlantik zurück bis Larache. Von dort aus sind wir quer durch die Hügel Nordmarokkos nach Tetouan und wieder bis zum Fährhafen Ceuta gereist.
Als positiv haben wir empfunden
- die herzliche und freundliche Art der Marokkaner*innen, insbesondere der Frauen, Mädchen und älteren Männer
- die ausgesprochen schönen und interessanten Landschaften und Schluchten, die uns im Norden, vor Allem dann im Antiatlas und im Hohen Atlas, aber auch im Erg Chebbi und im Mittleren Atlas begeistert haben
- die preiswerten Stell- und Campingplätze, die zwar nicht europäischem Standard entsprechen, für uns aber völlig ausreichend waren
- die Diesel- und Lebensmittelpreise
- das warme, sonnige Wetter: In acht Wochen hatten wir sehr selten einen bewölkten Himmel und praktisch keinen Regen
- die zahlreichen Eindrücke in eine für uns doch sehr fremde Kultur
- die interessanten Gebäude insbesondere im Süden, die auf eine uns fremde Weise gebaut wurden, und die Medinas, in denen man unendlich viel sehen und kaufen kann
- der freundliche und entspannte Umgang auf der Straße (insbesondere für Tom als Haupt-Fahrer)
- die ausgesprochen guten Internetverbindungen fast überall
- die schönen, ruhigen Plätze im Inland, wo Freistehen möglich war
- die freundlichen Polizisten bei (Geschwindigkeits-)kontrollen
- die im ganzen Land gefühlte Sicherheit
Als negativ haben wir empfunden:
- die unglaublichen Müllmengen insbesondere immer dort, wo viele Menschen wohnen oder etwas verkaufen – Müllabfuhren scheint es außer im Norden Marokkos an der Mittelmeerküste nicht zu geben
- die hiermit verbundene Vernachlässigung von Bauten, die nicht beendet und/oder gepflegt werden
- die immer stärker werdende Trockenheit im Süden, verbunden mit viel Staub und damit, dass es keine grünen Pflanzen, geschweige denn Blumen gibt
- die teilweise sehr schlechten, ausgefransten und mit Schlaglöchern übersäten überregionalen Straßen
- die Tatsache, dass Radfahren für uns nur selten möglich war aufgrund fehlender halbwegs gut befahrbarer Straßen (und wegen der Tourenräder, die nicht für die marokkanischen Pisten geeignet sind)
- die geringe Auswahl an Käse und Wurst und auch an wirklich frischem Gemüse und Obst (selbst die Apfelsinen und Mandarinen waren im Süden trocken)
- die männlichen Jugendlichen, die ihre Kräfte an unserem Auto messen wollten, und die in manchen Gegenden zahlreichen bettelnden Kinder
- dass an der gesamten Atlantikküste Freistehen nicht erlaubt ist.
Werden wir noch einmal nach Marokko reisen?
Sicher nicht im nächsten, vermutlich auch nicht im übernächsten Jahr. Vielleicht einmal später mit geländetauglichen Fahrrädern….und wenn eine Müllabfuhr installiert ist. Das kann also noch dauern!